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Über Wado-Ryu
Name und Symbol |
Der Kirchheimer SC gehört der Karate-Stilrichtung Wado-Ryu an, deren Name
sich mit "Schule des friedlichen Weges" übersetzen lässt.
(Wa = Friede/Harmonie, Do = Weg, Ryu = Schule).
Das "Do" zeigt an, dass sich die Stilrichtung als Teil der
japanischen Do-Künste versteht, welche neben den kämpferischen Aspekten auch
den philosophischen Hintergrund der Kampfkunst und ihre Bedeutung als
Lebensweg lehren.
Das ursprüngliche Symbol des Wado-Karate zeigt einen Kreis als Zeichen für das
Universum, eine Faust für Aktivität/Handlung und eine Taube für Frieden/Harmonie.
Heute wird es von den Anhängern des Wadokai verwendet, während im Wado-Ryu oft
die Faust durch das Schriftzeichen für Wa ersetzt wird.
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Die Prinzipien |
Wado-Ryu Karate ist eine Kombination, des aus Okinawa stammenden
Karate mit japanischer Kampfkunst. Das technische Repertoire der Stilrichtung
umfasst daher neben Schlägen, Stößen, Tritten und Blöcken aus dem Karate auch
Techniken wie Hebel und Würfe aus dem Jujitsu.
Die Grundsätze der Stilrichtung Wado-Ryu sind denen anderer japanischer Budokünste
wie Kendo, Judo oder Aikido verwandt:
- Nagasu (fließen lassen)
- fließende Übergänge zwischen den einzelnen Techniken
- Inasu (ausweichen, zurückgeben)
- Ausweichen und Mitführen der gegnerischen Technik bei einem Angriff
- Noru (mitgehen, einsteigen)
- Eindringen in den Angreifer und Kontrolle des Gegners
Die Technikausführung erfolgt möglichst rationell, wobei gilt:
- keine falsche und überflüssige Technik
- keine überflüssige Bewegung
- kein überflüssiger Kraftaufwand
Es wird größtmögliche Mobilität angestrebt, was sich unter anderem
darin zeigt, dass man versucht, den Körperschwerpunkt ständig zu
kontrollieren. Die Stellungen sind im Vergleich zu anderen Stilen
relativ hoch und kurz, um bei einem Angriff schnell und in alle Richtungen
reagieren zu können. Positionsveränderung, Körperbewegung und Technik (Abwehr bzw. Angriff)
erfolgen gleichzeitig (Sanmiittai), so dass kein Zeitverlust eintritt,
wobei die Kontertechniken immer auf vitale Punkte (Kyusho) des Angreifers
gerichtet sind.
Im Wado-Ryu wurden ursprünglich folgende Katas gelehrt:
- Pinan 1-5, Kushanku, Naihanchi, Seishan und Chinto
Heute werden noch weitere Katas geübt, wie z.B. Bassai oder Wanshu.
Weitere wichtige Übungsformen im Wado-Ryu sind:
- Kihonkumite (Partnerübungen)
- Tantodori (Messerabwehr)
- Tachidori (Schwertabwehr)
- Idori (Abwehr in Seiza gegen verschiedene Angriffe)
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Die Geschichte des Wado-Ryu |
Wado-Ryu Karate wurde von Hironori Otsuka (1892 - 1982) entwickelt. Otsuka
trainierte zunächst Jujitsu unter der Anleitung seines Großonkels. Anschließend
studierte er Shindo Yoshin Ryu Jujitsu unter Nakayama, wofür er später eine
Unterrichtslizenz erhielt. Otsuka trainierte ebenfalls andere Jujitsu-Stile
sowie Schwertkampf. Ab 1922 wurde er von Funakoshi, später auch von Mabuni und
Motobu, im Karate unterrichtet.
Aus seinen Erfahrungen entwickelte Otsuka einen neuen Stil, der die besten
Aspekte und Techniken der verschiedenen Kampfkünste vereinigen sollte.
1934 gründete er seine erste eigene Karate Schule, womit dieses Jahr als das
Gründungsjahr des Wado-Ryu Karate angesehen werden kann.
1938 wurde Otsukas Kampfkunst unter dem Namen "Shinshu Wado Ryu Karate Jutsu"
als selbstständige Stilrichtung registriert.
Während des 2. Weltkriegs, kamen die Kampfkünste in Japan weitgehend zum Erliegen. Nach
Kriegsende wurden alle Karatestilrichtungen in Japan zur JKF (Japan Karate Federation)
zusammengefasst. Wadokai gilt dabei seit 1967 als eine der wichtigsten Gruppen.
Hironori Otsuka trat 1981, kurz vor seinem Tod, von seiner Position als
Großmeister zurück und ernannte seinen Sohn Jiro zu seinem Nachfolger. Otsuka II verließ
jedoch den Wadokai Verband und gründete die Wado-Ryu Renmei.
Die Verbreitung des Wado-Karate in Europa begann, als 1963 japanische Meister hier erstmals
ihren Stil demonstrierten. Seither hat sich die Stilrichtung durch die Arbeit der japanischen
Lehrer und ihrer Schüler in ganz Europa verbreitet.
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Quellen & Links |
Homepage des SV Nürnberg Süd
Biographien der Familie Otsuka (Englisch)
Weitere Biographie Otsukas (Englisch) |
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